Chancengleichheit und Absicherung

Hans-Otto Umlandt engagiert sich im Sozialverband

Erreichen werde man soziale Gerechtigkeit nie hundertprozentig, aber man müsse versuchen, der Gerechtigkeit möglichst nahe zu kommen, davon ist Hans-Otto Umlandt überzeugt. Und er will seinen Beitrag dazu leisten.
Unter anderem deshalb engagiert er sich im Sozialverband Deutschland.

  Hans-Otto Umlandt

 

 

 

Er ist Vorsitzender des 22.800 Mitglieder starken Kreisverbands Dithmarschen und steht außerdem an der Spitze des Ortsverbands in Büsum.
Im Landesverband ist er noch dazu stellvertretender Vorsitzender.

 

 

 

“Jedes fünfte Kind in Schleswig-Holstein und jedes vierte in Dithmarschen ist von Armut betroffen, die Kinderarmut in Dithmarschen ist höher als im Landesdurchschnitt”, berichtet Umlandt. Da müsse dringend etwas getan werden. Zur sozialen Gerechtigkeit gehöre auch, für gleiche Bildungschancen zu sorgen. Doch wer in einem Elternhaus mit wenig Geld oder in einem bildungsfernen aufwachse, habe geringere Chancen.
Grundsätzlich gehe die Schere zwischen Arm und Reich in der Gesellschaft immer weiter auseinander, und in der Coronazeit habe sich die Situation noch verschlimmert.

Gegen die Lohnungleichbehandlung bei Männern und Frauen müsse auch etwas getan werden. “Ein weiteres Problem sind die geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse, sie sollten sozialversicherungspflichtig werden, das fordern wir als Sozialverband”, sagt Umlandt. Jedes Einkommen sollte zudem zu Ersatzleistungen im Krankheitsfall führen. Mit einem geringfügigen Beschäftigungsverhältnis sei man nicht abgesichert, eine
vernünftige Rente käme dabei auch nicht heraus. Ziel müsse außerdem sein, in Deutschland eine solidarische Bürgerversicherung einzuführen.

“Eine ausreichende Grundsicherung ist bei uns nicht gegeben, aber jeder sollte so viel haben, dass er vernünftig leben kann, eine vernünftige Wohnung und Zugang zu kulturellen Dingen hat”, sagt Umlandt. Ein großes Problem sei die enorme Mietensteigerung, viele Leute zahlten heute die Hälfte ihres Einkommens oder mehr für
ihre Wohnung. Deshalb sei sozialer Wohnungsbau ganz wichtig. “Und wenn jemand in die Grundsicherung hineinfällt, die Wohnung nur ein paar Quadratmeter zu groß ist, muss er umziehen, das ist nicht richtig”, sagt Umlandt. Oftmals seien die kleineren Wohnungen dann noch viel teurer.

Das Thema Mitbestimmung greift Umlandt ebenfalls auf. “Es gibt immer noch viel zu viele Betriebe ohne Betriebsrat, deshalb sollte es per Gesetz verpflichtend sein, ab einer bestimmten Firmengröße einen Betriebsrat vorzuhalten.” Wenn jemand arbeite, trage er auch zum Ergebnis des Betriebes bei. Betriebsräte funktionierten nur mit Menschen, die ein vernünftiges Gerechtigkeitsempfinden haben.

Sich solidarisch zeigen und sich für andere einsetzen, das sind Eigenschaften, die Umlandt schätzt. “Schade finde ich allerdings, dass das ehrenamtliche Engagement immer weniger wird. Aber, wenn ich etwas von der Gesellschaft erwarte, dann muss ich auch selbst bereit sein, einen Beitrag zu leisten”, macht Umlandt deutlich.

Die gemeinnützigen Vereine seien auf das Ehrenamt angewiesen.

Quellen: Dithmarscher Landeszeitung vom 16.02.2022,  Foto OV Büsum