Berlin, 23. November 20
SoVD-Präsident Adolf Bauer: „Pflegende An- und Zugehörige sind ein
wesentlicher Stützpfeiler unseres Pflegesystems.“
Berlin. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) appelliert an die
Ampel-Verhandler*innen, endlich die notwendigen und längst
überfälligen Reformschritte für ein gerechtes und leistungsfähiges
Pflegesystem in Deutschland anzugehen. „Die Corona-Pandemie hat
auf sehr schmerzliche Weise deutlich gemacht, wie dringlich der
Handlungs- und Unterstützungsbedarf in der Pflege ist. Dennoch ist
es in fast zwei Jahren Pandemie nicht gelungen, eine ernsthafte
Pflegereform auf den Weg zu bringen. Geredet wurde inzwischen
genug, jetzt müssen notwendige Taten folgen“, fordert SoVD Präsident Adolf Bauer.
Mit großer Sorge beobachtet der SoVD, dass in der öffentlichen
Debatte insbesondere die häusliche Pflege häufig zu kurz kommt.
Rund 4 von 5 der mittlerweile über 4,5 Millionen Pflegebedürftigen
werden zu Hause versorgt. Über 60 % von ihnen werden ohne
professionelle Pflege allein durch An- und Zugehörige gepflegt.
„Pflegende An- und Zugehörige sind ein wesentlicher Stützpfeiler
unseres Pflegesystems. Für sie müssen deshalb mehr Entlastungs- und Unterstützungsangebote geschaffen werden. Dazu müssen
insbesondere mehr Angebote der Tages- und Verhinderungspflege
flächendeckend zur Verfügung stehen. Zugleich brauchen wir
angemessene Pflegezeiten und akzeptable Lohnersatzleistungen für entgangenes Arbeitsentgelt, wenn wir die Vereinbarkeit von Familie,
Pflege und Beruf während einer akuten Pflegezeit ernsthaft
ermöglichen wollen“, so Bauer. Pflege von An- oder Zugehörigen
darf nicht zur finanziellen und sozialen Armut führen. Deshalb
müssen pflegende Angehörige mit einer besseren rentenrechtlichen
Absicherung unterstützt werden.
Sozialverband Deutschland e. V.
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Christian Draheim
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